Regatta am Gardasee: 37. Lake Garda Meeting vom 18. – 21. April 2019

Dieses Jahr an Ostern war ich zum ersten Mal am Gardasee, um mit meinem Opti beim Lake Garda Meeting mit zu segeln. In diesem Jahr fand diese Regatta zum 37. Mal statt – sie ist die größte Opti-Regatta der Welt und sogar im Guinness Buch der Rekorde verzeichnet. Dementsprechend aufgeregt war ich schon, bevor wir überhaupt gestartet sind.

Ich war mit einer Gruppe aus dem Saarland und dem Rheingau unterwegs, die aus insgesamt 8 Seglern bestand. Aus Rheinland-Pfalz war ich der einzige Segler, der dort gestartet ist. Hingefahren sind wir schon ein paar Tage vor der Regatta, um dort an einem Training teilzunehmen und die Bedingungen am Gardasee kennenzulernen. Dazu muss man wissen, dass dort fast immer ein konstanter Wind zwischen 5 und 6 Windstärken mit entsprechendem Wellengang herrscht – für uns „Binnensegler“ ein Wind, von dem wir häufig nur träumen können.

Alleine die Größe dieser Regatta ist faszinierend – über 1100 Optis waren dort in zwei Altersklassen gemeldet. Die Regatta begann am ersten Tag mit dem „Einmarsch der Nationen“. Dort traten über 30 verschiedene Nationen an, u. a. die Nationalmannschaft der USA, Segler aus Russland, Thailand, Japan, Australien, aus fast allen europäischen Ländern, um nur ein paar zu nennen. Alle Teilnehmer liefen mit ihren Fahnen durch Riva del Garda. Das war richtig cool.
Durch die große Anzahl an Booten konnten nicht alle gleichzeitig starten. Dies bedeutete, dass man in Gruppen von etwa 170 Seglern gestartet ist. In welcher Gruppe man startete, änderte sich jeden Tag, da dies ausgelost wurde. Am Abend des ersten Tages erfuhr ich, dass ich am folgenden Tag in der letzten Gruppe starten würde.

Am nächsten Tag morgens um 10 hieß es Boot aufbauen, umziehen und mein Boot an den Strand bringen. Die Trainer Markus Müller und Alexander Cross kontrollierten unsere Boote und gaben uns noch taktische Tipps für die Regatta. Noch herrschte Flaute – aber verlässlich zur Mittagszeit setzte der Wind ein, so dass einem Start nichts mehr im Weg stand. Da wir in Torbole auf einem Campingplatz waren, hieß es dann warten, bis die ersten Segelboote aus dem Hafen von Riva kamen, denn dort wurde eine Flagge gehisst, wenn man auf das Wasser durfte.

Als dann endlich die ersten Boote aus Riva hinausfuhren, slippten wir unsere Boote ins Wasser und bildeten einen Schleppverband, um zur Startlinie geschleppt zu werden. Die Startlinie liegt ein ganzes Stück vom Ufer entfernt; schon das Segeln zur Startlinie würde etwa eine Stunde dauern! Dort angekommen war ich erstmal von den gut 500 Booten beeindruckt bzw. geschockt, die dort schon waren. Und es sollten ja noch gut doppelt so viele werden! Und so war es auch: egal wo man hinschaute, der Regattabereich war von kleinen weißen Segeln regelrecht „überschwemmt“. Kurz darauf kam der erste Start der ersten Gruppe. Da ich in der letzten Gruppe war, musste ich noch warten. Nach einer Stunde ging es dann endlich auch für mich los und ich konnte die beiden Läufe, die an diesem Tag stattfanden, auch innerhalb der erlaubten Zeit beenden. Nach gut fünf Stunden auf dem Wasser kam ich dann erschöpft, aber lächelnd und fast euphorisch wieder an Land zurück.

Auch an den anderen beiden Tagen fanden immer zwei Läufe statt – ich konnte in meiner Gruppe immer 30 bis 50 Segler hinter mir lassen, was für mich ein Erfolg war. Schließlich habe ich erst letztes Jahr damit begonnen, Regatten zu segeln. Und das Lake Garda Meeting ist eine hochklassig besetzte, internationale Regatta.
Am letzten Tag fand nur noch ein Lauf statt. An diesem Tag lief es nicht so gut für mich. Nachdem ich mir einen Startplatz fast ganz vorne in meiner Gruppe erkämpft hatte, nahm mir ein russisches Boot die Vorfahrt und ich kenterte, da mich beim Ausweichen eine Böe traf. Also hieß es Boot aufrichten, auspützen und wieder nach vorne kämpfen. Und erneut nahm mir diesmal ein Schwede die Vorfahrt und die Geschichte wiederholte sich. Deshalb konnte ich leider diesen letzten Lauf nicht mehr in der erlaubten Zeit beenden.
Trotzdem war die Teilnahme an dem Lake Garda Meeting eine tolle Erfahrung für mich, die mich sehr beeindruckt hat. Ich kann nur jeden Opti-Segler sagen: Probiere es auch mal!

Finn